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Das obige Bienchen stammt aus der Feder von Philipp Jordan.

Vielen Dank Philipp

Das obige Bienchen stammt aus der Feder von Philipp Jordan.

Vielen Dank, Philipp



Sandra Rebenstorf

Pommernring 24

24161 Altenholz

Mai

 

Der Frühling kommt endlich in Fahrt. Rund um Bienenstand blüht der Raps, aber noch ist es zu kalt. Am Anfang des Monats fliegen die Mädels fleißig, bringen aber kaum Nektar nach Hause.

Die Völker haben sich prächtig entwickelt und es ist die richtige Zeit, um Jungvölker zu bilden. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich nehme aus einem Volk eine Brutwabe mit ganz jungen Stiften (Eiern) und gebe noch eine weitere Brutwabe und Futterwabe dazu. Alles kommt mit den ansitzenden Bienen in eine neue Beute. Ich achte drauf, dass die Königin nicht mitkommt. Sie soll bei ihrem Volk bleiben und dort weiter Eier legen und gepflegt werden. Zu dieser Jahreszeit wachsen die Völker sehr schnell und ein bisschen Platz in der Beute tut Ihnen gut. So verfahre ich mit den anderen Völkern und habe so 4 Jungvölker gebildet.

Die kleinen Völker ohne Königin bringe ich zu meinem zweiten Stand. Die Bienen merken sehr schnell, dass sie keine Königin mehr in der Beute haben. Jetzt ziehen sie aus einer oder mehreren Waben der sehr jungen Brut eine neue Königin. Hierfür wird die Wabe verlängert, da die Königin größer als eine Arbeiterin ist und sie wird mit Gelee Royal gefüttert. Nach insgesamt 16 Tagen schlüpft die neue Königin. Sollte es noch mehr Königinnenwaben geben, wird die erstgeschlüpfte Königin ihre Konkurrentinnen abstechen. Es darf nur eine geben. Nach ein paar Tagen begibt sich die Königin auf den Hochzeitsflug. Hier lässt sie sich mit mehreren Drohnen ein und lässt sich begatten. Nach Ihrer Rückkehr wird sie den Stock nicht mehr verlassen. Eine Ausnahme gibt es, wenn sich ein Schwarm bildet, das erkläre ich aber an einer anderen Stelle.

Mitte Mai konnte ich bei allen Wirtschaftsvölkern den zweiten Honigraum aufsetzen. Es wurde wärmer und die Mädels konnten so viel Nektar sammeln, dass sie auch im Honigraum einlagern konnten. Eine Woche später ging es ans Schleudern. Die Hauptblüte des Raps war vorbei und ich bin nicht mehr davon ausgegangen, dass noch viel reingebracht wird. Da der Rapshonig schnell zu fest zum Schleudern wird und dann die ganze Arbeit meiner Mädels umsonst gewesen wäre, drängte die Zeit.

Damit es für die Bienen so stressfrei wie möglich ist, lege ich zwei Tage vorm Schleudern eine Bienenflucht ein. Das ist ein Zwischenboden mit einer Schleuse, der zwischen Brutraum und Honigraum eingelegt wird. Durch die Schleuse können die Bienen vom Honigraum in den Brutraum, aber nicht wieder zurück. Da die Arbeiterinnen immer wieder Kontakt zu ihrer Königin im Brutraum haben wollen, verlassen sie von allein den Honigraum und ich kann, ohne das Volk zu stören die bienenfreie Honigräume abnehmen. Bei einem Volk wurde ich überrascht, die Honigräume waren noch voller Bienen, die ich vorsichtig abschütteln musste. Ich hatte schon einen Verdacht, der sich leider bestätigte. Ich habe keine Königin mehr gefunden. Vor zwei Wochen habe ich sie noch gesehen, scheinbar ist sie danach verstorben. Die Arbeiterinnen haben aber bereits reagiert und Nachschaffungszellen angelegt, um eine neue Königin heranzuziehen. Also vorsichtig wieder alles zusammenschieben, Deckel drauf und die Mädels machen lassen.

Das Schleudern lief entspannt und reibungslos. Trotzdem ist es jedes Mal ein sehr langer Tag mit viel Arbeit.

Mit dem Schleudern allein ist es nicht getan. Für einen dauerhaft cremigzarten Honig muss er 1-2 mal täglich gerührt werden bis er kristallisiert. Danach wird er sanft erwärmt damit er wieder flüssig wird und in Gläser abgefüllt werden kann. Einige Tage ruhen lassen, etikettieren und erst dann gebe ich ihn zum Kunden.

Nach dem Schleudern hat jedes Volk wieder einen Honigraum zurückbekommen, um wieder Nektar einlagern zu können.

Die Ableger werden gegen die Varroamilben mit Milchsäure behandelt. Außerdem haben sie Futtersirup bekommen, damit sie sich ohne Not die neue Königin heranziehen können und die Brut versorgen.

Am Hauptstand gab es eine positive Überraschung, die Damen verlangten nach einen zweiten Honigraum. Obwohl der Raps am Verblühen war, holten die Mädels noch viel Nektar nach Hause.

Die Ableger starteten gut durch. Ende des Monats konnte ich überall frische Brut finden und bei zweien hat sich auch die Königin gezeigt.

Ein sehr arbeitsintensiver, aber erfolgreicher Monat.